KMU-Chance Schweiz: Vorteile und Nutzen durch Beteiligung an EU-Programmen (1/3)
von Dr. Franz J. Beeler
Die Europäische Union hat sich die Förderung von KMU und Jungfirmen mittels gezielter Förderprogramme in zukunftsrelevanten Basistechnologien zum vorrangigen Ziel gemacht. Ab diesem Jahr können Schweizer Unternehmen erstmals mit vollen Rechten am 6. EU-Rahmenforschungsprogramm teilnehmen, an dem sich die Schweiz mit jährlich 200 Millionen Franken beteiligt. Gerade für kleine,
hochspezialisierte Firmen ergeben sich daraus Chancen, welche weit über den reinen technologischen Know-How Erwerb hinausgehen. Die Teilnahme wird auch finanziell unterstützt. Vor dem Entscheid einer Teilnahme ist es jedoch sinnvoll, die Chancen und Risiken einer Projektbeteiligung im Zusammenhang mit der internen Unternehmensstrategie sorgfältig zu evaluieren.
Globalisierung und Standardisierung
Die Europäische Union hat seit ihrer Gründungszeit richtigerweise erkannt, dass mit fortschreitender Globalisierung auch eine internationale Standardisierung der Technologien und deren Anwendungen erfolgt, und dass damit auch der grenzüberschreitenden Kooperation von Unternehmen, Technologiezentren und Forschungseinrichtungen eine vorrangige Bedeutung zukommt. Die Schweiz
als Nicht-EU-Mitglied hatte bisher lediglich Drittlandstatus und durfte nur projektweise an den EU-Rahmenprogrammen teilnehmen, ohne Möglichkeit eigene Projekte vorzuschlagen. Dennoch waren Schweizer Unternehmen und Universitäten von Anbeginn der europäischen EU-Forschungszusammenarbeit sehr willkommene Partner und geniessen heute in EU-Kreisen ein hervorragendes Renommée hoher fachlicher Kompetenz und Verlässlichkeit. Ab 2004 können Schweizer Firmen und Hochschulen erstmals gleich wie Vertreter
von EU-Mitgliedstaaten mit vollen Rechten teilnehmen.
Kooperationsförderung durch EU-Programme
Europäischen Forschungs- und Technologieprogramme erweisen sich als geeignete Form der grenzüberschreitenden Kooperationsförderung. Mehrere Firmen und/oder Forschungseinrichtungen aus verschiedenen europäischen Ländern arbeiten an einem gemeinsamen Projekt, welches im Rahmen der von der EU-Kommission vorgegebenen Leitlinien liegt. Die finanziellen EU-Förderungen sind mit
ca. 50% Zuschüsse sehr attraktiv. Für eine Teilnahme sind jedoch Kenntnisse in internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie bestehende europäische Kooperationen von Vorteil. Für Firmen ohne jede Erfahrung in internationalen Projekten ist es sinnvoll, die Teilnahme in Kooperation mit einem inländischen bereits erfahrenen Partner (z.B. einer Fachhochschule) einzugehen.
6. EU-Rahmenprogramm bereits im Gange
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Das mit einem Gesamtbudget von 17,5 Milliarden Euro ausgestattete 6. Rahmenprogramm der Europäischen Union ist das Hauptmittel zur Finanzierung der Forschung und technologischen Entwicklung in Europa für die Periode 2002– 2006. Es definiert insbesondere die Ziele und Prioritäten sowie die Kriterien für die Zuteilung der Fördermittel. Das übergeordnete Ziel liegt darin, die
wissenschaftliche und technologische Grundlage zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu schaffen sowie Innovationen zu fördern. Der finanzielle Beitrag der Schweiz beträgt 200 Millionen Franken.
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Folgende Themenbereiche stehen im Zentrum:
Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie
Technologien für die Informationsgesellschaft
Nanotechnologie, multifunktionale Werkstoffe und neue Produktionsverfahren
Luft- und Raumfahrt
Lebensmittelqualität und –sicherheit
Nachhaltige Entwicklung, globale Veränderung und Ökosysteme
Bürger und modernes Regieren in einer Wissensgesellschaft
KMU spezifische Forschungstätigkeiten
Firmen ziehen positive Bilanz
Unternehmen, welche in früheren EU-Rahmenprogrammen teilgenommen haben, ziehen eine durchwegs positive Bilanz: Während für Grossunternehmen meist strategische Überlegungen für die Beteiligung wie z.B. die Entwicklung EU-weiter Standards und Normen im Vordergrund stehen, wird von KMU der direkte Nutzen in der Verbesserung der Technologieposition gegenüber Wettbewerbern gesehen. Ganz besonders
schätzen KMU den positiven Beitrag zur Entwicklung marktfähiger Produkte und die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Die noch immer weitverbreitete Ansicht, dass die Formalitäten zur Gesuchseinreichung zu aufwändig seien, wird von teilnehmenden Unternehmen nicht bestätigt. Insbesondere um KMU in der administrativen Abwicklung zu unterstützen, stehen heute nationale Beratungszentren zur Verfügung (Euresearch).
Jedoch noch immer geringe KMU-Teilnahme
Negativ ist der geringe Anteil der aktiv teilnehmenden Schweizer Industrie und insbesondere der KMU. Noch immer werden EU-Programme durch staatliche Forschungsinstitutionen und Hochschulen dominiert. Diese KMU-Absenz hat verschiedene Gründe. Neben Begegnungsängsten mit internationalen Organisationen besteht noch immer die irrtümliche Ansicht der zu wenig zweckgebundenen Projektarbeit. Ein
wichtiger Grund ist aber auch die fehlende Affinität der Schweizer KMU zur angewandten Forschung mit Hochschulen. Letztlich sind es aber nur Vorurteile und fehlendes Wissen, welche der Teilnahme an EU-Programmen entgegenstehenden. Wie die aktiv teilnehmenden Schweizer Firmen deutlich darauf hinweisen, bilden nun aber gerade die EU-Programme ein hervorragendes Instrument zur raschen Absorption weltweit verfügbaren Wissens, dessen Integration in die unternehmensinterne Wissensbasis und schneller
Umsetzung in marktfähige Produkte.
KMU-Beratung für EU-Programme
Euresearch ist das schweizerische Informationsnetz für Europäische Forschungszusammenarbeit.
Um den Schweizer KMU den Weg für die Teilnahme am EU-Rahmenprogramm zu erleichtern, bietet Euresearch einen KMU-Service mit massgeschneiderter Information und Unterstützung an
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Erstinformation (um was geht es, wer kann teilnehmen, wie funktioniert es)
Orientierung (welches Programm und welches Förderinstrument für mein Profil)
Vorbereitung (Projektskizze, Partnersuche, Antragstellung, ...)
Unterstützung (Verträge, geistiges Eigentum, Projektmanagement, ...)
Nähere Informationen und laufende Ausschreibungen sind auf der Euresearch-Website http://www.euresearch.ch zu finden.
Weitere Informationen nächste Seite:
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Wann ist die Teilnahme für ein KMU sinnvoll?
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Entscheid für EU-Teilnahme ist Chefsache
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Rechtliche Regelung des Geistigen Eigentums
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Chance für Jungfirmen, Start-ups und Spin-offs
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Zusammenarbeit mit Fachhochschule und Universität
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Nutzen durch Teilnahme an EU-Projekten
und Link zum Gratis-Download:
► Fortsetzung "KMU-Chance Schweiz: Vorteile und Nutzen durch ... Seite 2/3
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